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Geschichte

AARAUER KINOGESCHICHTE

Bereits 1909 wurde in der Kantonshauptstadt das erste ständige Kino eröffnet. Die „bewegten Bilder“ fanden grossen Anklang. Doch die Lage im Hammer war alles andere als ideal. Auf Umwegen über die Bahnhofstrasse, das Hotel Kettenbrücke und den Rain baute Georg Eberhardt, der sich seine Kinoerfahrungen in USA und der Ostschweiz aneignete, das erste moderne Lichtspieltheater an der Kasinostrasse 38. Hier, in der sogenannten „Revolverküche“ gab es mehrheitlich Westernhelden und clevere Detektive zu bestaunen. Das stumme Geschehen auf der Leinwand wurde hier noch mit einem „Hausorchester“ untermalt – nicht immer zur Freude des Publikums.

Mutiger Unternehmergeist und geschäftlicher Weitblick von Georg Eberhardt führten 1929 zur Eröffnung der Filiale am Schlossplatz – dem Kino Schloss, das kurz nach Inbetriebnahme für den Tonfilm umgerüstet wurde. Nun flimmerten auch in Aarau abendfüllende Spielfilme, wie z.B. „Goldrausch“ oder „ The Kid“ mit Charlie Chaplin über die Leinwand. „Schorsch“ Eberhardt wusste jeweils die Zeichen der Zeit richtig zu deuten. Dazu gehörte auch ein geschickter Umgang mit den Filmverleihern. 1947, in der Zeit des beginnenden Aufschwungs nach dem zweiten Weltkrieg, kam das dritte Kino dazu; das „Ideal“, das mit 500 Plätzen bald einmal zum „Flaggschiff“ wurde und durch sein Interieur einen Hauch Hollywood verströmte.

Das Monopol in der Stadt Aarau war für die Betreiber der drei Kinos kein Ruhekissen. Das Metier war beim Publikum mit einem Geheimnisschleier verbunden. Das Kino-Geschäft konnte man nämlich nicht „lernen“, es brauchte neben den rein mechanischen Wissen auch Beziehungen und eine gute Portion Vertrauen innerhalb der Brache und die Bereitschaft, sieben Tage in der Woche für das Publikum da zu sein . Die 80- und 90er Jahre brachten einen weiteren Investitionsschub. Um die Frequenz der Auslastung zu steigern und die Zahl der gezeigten Filmtitel zu erhöhen, entstand im „Schloss“ das erste Duplexkino. Aus einem weiteren Umbau, resultierte der Multiplexbetrieb „Ideal“ mit vier Sälen.

Die Aarauer Kinos wuchsen zu einem Familienbetrieb, in dem zeitweise drei Generationen am Werk waren. Neben Georg, seiner Ehefrau, den beiden Adoptivsöhnen Jakob und Werner mit Ehefrauen, arbeitete sich auch Werners Sohn Peter von Grund auf in den Familienbetrieb ein und übernahm 2002 die alleinige Geschäftsführung bis zum Verkauf Ende 2008. Unter der neuen Führung von Rolf Portmann hielt die digitale Projektion mit Dolby 3D Einzug. Modernste Technik garantiert unseren Kinobesuchern eine optimale Film- und Tonqualität. Bequeme Bestuhlung, Grossleinwände und ein attraktives Kiosksortiment machen auch heute, im Zeitalter der Heimkinos einen Kinobesuch zum speziellen Erlebnis.

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